Februar 2020

Wie angekündigt wurde im Dezember bereits beschlossen, dass ein kleineres Team von uns während der Semesterferien im Februar erneut auf der Baustelle sein würde, um den Bau des Wohnhauses weiter voranzutreiben. Für „Team Feburar“ meldeten sich neben Dominik, der erneut als Bauleiter für die ersten zwei Wochen dabei sein würde, Gloria, Hannes, Patricia und Marion und wir hatten auch wieder Unterstützung von Sak und zwei bis vier seiner Leute.

Mit der Erfahrung aus der ersten Bauphase und dem genaueren Einblick über die Begebenheiten vor Ort, gingen Hannes und ich (Marion) im Januar in Linz nochmals in die Planung und entwickelten Detaillösungen für die Wände im Obergeschoss und die Geländer an den offenen Bereichen. Wo es möglich war, sendeten wir schon vorab Pläne zu Barbara nach Thailand, um möglichst viele Elemente und Material (Fenster, Türrahmen, Bambus, Geländerrahmen aus Stahl) vorzubestellen und Anfang Februar direkt starten zu können.

Foto: Patricia Jeglitsch

Die Geländer bestehen aus Metallrahmen, die aus U-Profilen seitlich und L-Profilen oben und unten geschweißt sind. Im inneren des Rahmens sind je nach Größe senkrechte Metallstäbe ebenfalls durch schweißen befestigt und bilden so die Struktur, in die die etwa 3 cm breiten Streifen aus gesplittetem Bambus eingewebt sind.
Da sich diese Rahmen gut vorfertigen ließen, erschien uns dieses System gut geeignet für unseren kurzen Aufenthalt. Außerdem konnten die Rahmen durch die Stahlprofile sehr filigran ausgebildet werden.
Sollten die Bambusstreifen irgendwann stark durch die Witterung beansprucht worden sein, sind sie einfach austauschbar.

Foto: Marion Kohler

Die Holztreppe wurde eingebaut. Außerdem ölten wir alle Holzelemente mit Tung Öl, ein pflanzliches Öl, das im asiatischen Raum sehr verbreitet ist und laut unserer Recherche ähnlich wie Leinöl verwendet werden kann. Alle Türen, Türrahmen und die Treppe ölten wir 2-mal, die Fenster, da sie der Witterung ausgesetzt sind, sogar 3-mal.
Die Bambusstruktur ölten wir ebenfalls mit drei Schichten Tung Öl um auch diese besser gegen die Witterung zu schützen.

Foto: Patricia Jeglitsch

Für die Wände im Obergeschoss arbeiteten wir hauptsächlich mit Bambus. Mit Stangen des dicken Mai Bok, aus dem auch schon die tragende Struktur des Daches entstand, teilten wir die Wände in kleinere Felder auf. An dieser Grundstruktur konnten wir dann über Stangen die Holzelemente wie Fenster und Türrahmen einrichten. Den Rest der Felder füllten wir wieder mit einem Geflecht aus Bambusstreifen, das in seiner verwebten Form schon sehr steif ist. Zu einem späteren Zeitpunkt soll diese Unterkonstruktion aus Bambusstreifen mit einem Gemisch aus Lehm und Reisstroh ummantelt werden, worin diese verschwindet. Sichtbar bleibt jedoch die grobe Struktur aus dem dicken Mai Bok und natürlich Fenster- und Türöffnungen.

Foto: Marion Kohler

Wir konzentrierten uns vorerst auf die Bambusarbeiten und konnten einen der beiden Räume soweit fertig stellen, dass nur noch die Lehmarbeiten zu machen sind. Dies wird wohl eine Aufgabe für das nächste Team sein.

Foto: Marion Kohler

Da uns gegen Ende der Bambus ausging und die neue Lieferung nach der Behandlung leider noch nicht trocken genug war, erledigten wir ebenfalls wichtige Arbeiten wie das Ölen, bauten Verschlüsse für die Fenster, sortierten das Lager und die Werkstatt und sicherten alles für die bald eintretenden Stürme und die Regenzeit.

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